Karriere wird nicht nur durch Leistung gemacht, sondern mit Präsenz.
Ein Meeting ist daher die beste Plattform für eine Selbstpräsentation. Aber Vorsicht: manche Frauen verwechseln den Konferenzraum mit einem Laufsteg. Kleidung eignet sich nicht als Eye-Catcher. Kleidung soll die Präsenz betonen aber niemals der alleinige Auslöser der Aufmerksamkeit sein. Stilsichere Business-Frauen setzen bewusste Akzente mit Accessoires (Schmuck, Uhr, Halstuch etc.), auch hier gilt: weniger ist mehr. Oberstes Gebot: zeigen Sie sich! Nur so verhindern Sie, dass nach dem Meeting, auf die Frage: „war die Müller auch da?“ Eine Antwort über Sie lautet: „keine Ahnung, ist mir nicht aufgefallen“.
Präsenz zeigen
Die Show beginnt bereits vor dem Konferenzraum.
Typischer Frauen-Fehler: Frau betritt ein paar Minuten vor dem Beginn den Raum, sucht sich einen freien Platz, eher weg von den Entscheidern und sortiert Ihre Unterlagen, da sie gut vorbereitet sein will. Ihre männlichen Kollegen stehen derweil noch vor dem Raum und machen Small Talk. Wer hier punktet kann im Meeting nahtlos weitermachen, während Frau erst eine Bindung zu den anderen Teilnehmern aufbauen muss.
Ein Blick durch den Konferenzraum und Sie werden feststellen, dass die Herren mehr Raum einnehmen und dadurch präsenter und kompetenter wirken. Frauen machen sich klein, weil sie wenig Platz beanspruchen. Ihre Unterlagen haben sie eher sorgfältig gestapelt als lose verteilt und ihre Sitzhaltung mit geschlossenen Beinen und eng anliegenden Armen lässt sie schmal, schwach und eher inkompetent wirken.
Es zählt jeder Zentimeter des Tisches für Ihre souveräne Präsenz.
Frauen-Auge sei wachsam
Verschwenden Sie nicht Ihre Dynamik in den ersten 15 Minuten. Ein inhaltlicher Beitrag zu diesem Zeitpunkt findet kein Gehör. Zunächst muss die Rangordnung innerhalb der Teilnehmergruppe geklärt werden. Die Wichtigkeit der eigenen Person wird durch ein übertriebenes Dominanzgehabe herausgestellt. Erst nach Feststellung der Hierachie in der Gruppe werden inhaltliche Beiträge wahrgenommen.
Ihr Job während dieses Spektakels ist es, wenn Sie nicht an dem Fight um die ersten Plätze teilnehmen wollen, den Sieger auszumachen. Die Nummer eins als Meinungsführer ist ab jetzt Ihr
Ansprechpartner. Begehen Sie nicht den Fehler während Ihres Gesprächsbeitrages nach Verbündeten zu suchen indem Sie Ihren Blick im Raum schweifen lassen. Auch wenn Sie dies in jedem Rhetorik-Seminar lernen, wenn Sie Ihren Standpunkt durchsetzen wollen, wenden Sie sich ausschließlich an den Entscheider, die Nummer 1 und nicht an die Rangnachfolgenden.
Wenn sich Frauen nach Konferenzen darüber beschweren, dass Ihre Vorschläge nicht angenommen wurden und Kollege X nur ihren Beitrag wiederholt hat und ein dickes Lob dafür kassiert, dann haben sie nur zu einem Rangniederen gesprochen, während Kollege X beim Hauen und Stechen einen höheren Rang für sich verbuchen konnte oder zu der Nummer 1 gesprochen hat. Wenn Ihnen die Nummer 1 zuhört, hören alle anderen auch zu.
So benehmen Männer sich in Meetings oft unhöflicher als Frauen, sie signalisieren deutlich Langeweile, Unmut oder Opposition und sie führen Nebengespräche. Lassen Sie sich von diesem Dominanzgehabe nicht irritieren. Männer zeigen so Präsenz.
Entdecken Sie dieses Verhalten bei einem Ihrer Gesprächsbeiträge, dann kontern Sie mit einem warnenden Blick.
Ignorieren Sie dieses Verhalten, dann signalisieren Sie: mit der kann man’s ja machen.
Es gibt sie in jedem Meeting. Die Wiederholer, es sind meist, die sich in der Rang-Hierachie nicht behaupten konnten. Sie haben die Taktik der Selbstpräsentation verinnerlicht und hoffen sich so für das nächste Meeting in eine bessere Position zu bringen. Es zählt nicht der Inhalt sondern die Präsenz und sie wenden einen Verkaufstrick an: das zuletzt Gesagte bleibt im Ohr und somit auch die Person, die es gesagt hat.
Stehlen Sie dem Wiederholer die Show
Bedanken Sie sich bei dem Wiederholer, dass er Ihren Gesprächsbeitrag nochmal aufgegriffen hat. Tapsen Sie nicht in die Falle: „das habe ich doch eben schon gesagt.“ Das klingt nach Gezicke und gekränkt sein. Sich zu bedanken ist souverän und offenbart die Absicht des Wiederholers.
Zum Ende des Meeting geht die Selbstpräsentation in die entscheidende Runde
Für viele weibliche Führungskräfte endet der erste Tag einer Konferenz nach dem gemeinsamen Abendessen, spätestens jedoch um 22.00 Uhr. Schließlich gilt es fit und ausgeschlafen den zweiten Tag zu erleben. Die Männer sind zu dieser Zeit an der Bar des Konferenz-Hotels, mittendrin der Chef. Die Herren nutzen diese inoffiziellen Gesprächssituationen um andere und vorallem den Chef von ihrer Persönlichkeit zu begeistern und so, für sie wichtige Anliegen zur Sprache zu bringen. Der zweite Konferenztag ist für sie unwichtig, denn sie haben ihr persönliches Ziel erreicht.
Frauen, die sich von diesen inoffiziellen Events fernhalten haben es schwerer anerkannt zu werden, da ihnen die Plattform zum Aufbau persönlicher Bindungen fehlt, die oft wichtiger sind als die fachliche Leistung.
Vielen Frauen graut es vor einer alkoholisierten Anmache oder zweideutigen Witzen zu später Stunde. Auch scheuen Sie den Alkohol aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Hier kann Frau sich zurückhalten oder auch einen Deal mit dem Barkeeper aushandeln (Wasser statt Schnaps) Zeigen Sie sich souverän und gelassen. Bei sexsistischen Witzen schauen Sie den Erzähler direkt an und heben eine Augenbraue...er wird keinen Witz mehr erzählen. Bringen Sie dosiert Ihre Standpunkte ein und seien sie vorallem nicht langweilig.
Vermeiden Sie den Monroe-Effekt
Er verschafft Ihnen zwar viele Kontakte, ob diese für Ihre Karriere dienlich sind, ist jedoch fraglich.
Den nächsten Tag beginnen Sie mit einem souveränen Lächeln im Frühstücksraum und die Herren werden Sie in ihr Netzwerk aufnehmen.
Kommentar schreiben